Angesichts der massiven Energiekrise durch Lieferengpässe aus Russland fordert die Senioren-Union der CDU, „die beschlossene Stilllegung der drei noch laufenden Kernkraftwerke rückgängig zu machen“ und auch „die drei Ende 2021 bereits abgeschalteten Kernkraftwerke zu reaktivieren“. Mit dem Antrag für den CDU-Bundesparteitag will die Senioren-Union Kernkraftwerke am Netz lassen und damit der Sicherheit der Energieversorgung für Industrie und private Verbraucher absolute Priorität einräumen. „Längere Laufzeiten für Kernkraftwerke dürfen dabei kein Tabu sein, solange der Ausbau der erneuerbaren Energien den Energiebedarf nicht hinreichend abdeckt“, heißt es im Antrag.
Darüber hinaus spricht sich die Senioren-Union dafür aus, die Energiepauschale von 300 Euro zur Abfederung der gestiegenen Energiekosten auch auf Rentner, Studentenund andere bisher nicht berücksichtigte Bevölkerungsgruppen auszuweiten. Der bisherige Ausschluss dieser Gruppen sei „unsozial, ungerecht und widerspricht dem Gleichheitsgrundsatz des Grundgesetzes“, erklärt die Senioren-Union in ihrem Antrag.
Die Senioren-Union der CDU fordert ferner eine Halbierung des Mehrwertsteuersatzes auf Medikamente. „Die hohen Arzneimittelpreise in Deutschland sind u.a. auf die hohen Verkaufssteuern auf Medikamente zurückzuführen“, heißt es in dem. Darin weist die Senioren-Union darauf hin, dass in 25 EU-Länder ein reduzierter Mehrwertsteuersatz von 0 bis 12 Prozent gilt. „Eine europäische Angleichung ist hier überfällig.“ Die Reduzierung der Mehrwertsteuer in Deutschland wäre ein erheblicher Beitrag zur finanziellen Stabilisierung der Gesetzlichen Krankenversicherung und zur Entlastung vieler Patienten.
Darüber hinaus setzt sich die Senioren-Union dafür ein, die Produktion und Bevorratung von Medikamenten und Masken dauerhaft und ausreichend in Deutschland zu gewährleisten. Jährlich melde das Bundesinstitut für Arzneimittel Lieferengpässe für 200 bis 400 Medikamente wegen fehlender Lagerhaltung. Deshalb muss aus Sicht der Senioren-Union das 2020 beschlossene Gesetz gegen Lieferengpässe konsequent durchgesetzt werden. Das Gesetz verpflichtet Pharmafirmen, über Lagerbestände, Produktion und Absatzmenge bestimmter Arzneimittel zu informieren.